Im Ayurveda geht es nicht um Quick-Fixes oder einzelne Nervensystem-Übungen. Es geht um ein ganzheitliches Verständnis dafür, wie du als Mensch individuell funktionierst und dein Nervensystem mitten im hecktischen Alltag regulierst.
In diesem Beitrag:
In diesem Artikel zeige ich dir drei Schritte, die mein eigenes Nervensystem reguliert haben und die ich heute in meinen Beratungen weitergebe. Mir persönlich haben diese Ansätze geholfen meine Sanftheit zu entdecken und liebevolle Entscheidungen für mich selbst zu treffen, ganz ohne äussere Anforderung oder Hektik. Ich habe gelernt, dass Nervensystem Regulation nicht bedeutet nur „ruhig“ zu sein oder keinen Stress mehr zu haben, sondern Tools zu haben mit Unruhe und Stress umzugehen.
Das Nervensystem aus ayurvedischer Perspektive
Das Nervensystem verarbeitet deine Bewegungen, die Wahrnehmung deiner Sinnesreize und Emotionen. Es steuert unbewusst deinen Herzschlage, Körpertemperatur und deine Verdauung. Es ist ein ganzheitliches System, das ständig mit allen Zellen in deinem Körper interagiert und Alarm schlägt, wenn etwas aus der Balance gerät.
Aus ayurvedischer Perspektive kommt eine wichtige Ebene dazu, die aus westlicher Medizin, häufig als spirituell angesehn wird, und zwar die Übertragung von subtiler Energie, auch Prana genannt. Sie wird als deine Lebensenergie verstanden und gibt an wie energievoll, fokussiert und klar du bist.
Bei der Nervensystem Regulation geht es also nicht nur darum wie gut du mit äusseren Reizen und Stressoren umgehen kannst, sondern auch wie deine Vitalität und Lebensfreude dadurch beeinflusst werden.
Aus diesem Grund spielt es im Ayurveda nicht nur eine grosse Rolle, was du tust um deine Nervensystem zu regulieren, sondern auch wie du es tust. Ich sehe in meinen Coachings oft, dass Vieles schon richtig gut umgesetzt wird und viele Menschen, die zu mir kommen, haben bereits ein gutes Bewusstsein für Gesundheit und Ausgeglichenheit – trotzdem fehlt Ihnen oftmals die Freude oder Sinn für das was sie tun. Genau hier setzt der Ayurveda an.
Im Ayurveda bedeutet ein dysreguliertes Nervensystem nicht einfach nur Hektik und Unruhe, sondern fehlende Lebensfreude und Sinnhaftigkeit im Alltag.
BREATHWORK GUIDE FÜR VIELBESCHÄFTIGTE
3 einfache Atem-Hacks um trotz vollem Terminplan, herrlich gelassen zu bleiben
Fühlst du dich angespannt, weil der Tag wieder so voll ist?
Nutze diese Atemübungen, um trotz viel Druck und knapper Zeit nicht auszubrennen.
kostenlos in dein Posteingang
Wie erkenne ich, dass mein Nervensystem aus dem Gleichgewicht ist?
Die meisten Menschen bemerken erst, dass ihr Nervensystem dysreguliert ist, wenn sich körperliche Erschöpfung, Immunschwäche oder starke Überlastung bemerkbar macht. Im Ayurveda beobachten wir ein Ungleichgewicht schon viel früher. Es sind Anzeichen, die meist viel subtiler und nicht auf den ersten Blick als Symptom erkennbar sind.
Anzeichen, dass dein Nervensystem gestört ist:
- Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Verstopfung oder Durchfall)
- Unregelmässiger Appetit oder Heisshunger
- Trockene oder sehr fettige Haut
- Gedankenkreisen und fehlende Klarheit
- Erhöhte Geräusch- oder Lichtempfindlichkeit
- Verspannung im Nacken oder unteren Rücken
- Menstruationsbeschwerden
- Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
- Schnelle und Hecktische Atmung
- Nervosität und Angstgefühle
- Unzufriedenheit
Wie du siehst, macht sich ein dysreguliertes Nervensystem sehr schnell durch mentale und körperliche Zeichen bemerkbar. Es ist deshalb essentiell diesen Anzeichen Beachtung zu schenken um frühzeitig reagieren zu können und dein Nervensystem natürlich zu regulieren.
Was mich am ayurvedischen Ansatz so begeistert ist, dass wir nicht erst auf Krankheit reagieren, sondern bereits viel früher interagieren. Zudem wird im Ayurveda ein Symptom nie differenziert behandelt, sondern als Teil eines gesamten Ungleichgewichts angesehen.
Eine Ayurveda Behandlung erfolgt dabei immer individuell und abgestimmt auf deine persönliche Konstitution und Lebensumstände. Es gibt aber allgemeine Grundsätze, mit denen sich dein Nervensystem sanft regulieren lässt, besonders wenn die Anzeichen noch keine ernstzunehmenden Symptome sind.
Wie Ayurveda Routinen dein Nervensystem unterstützen.
Einer der wichtigsten Ayurveda Grundsätze, die ich bei allen meiner Kundinnen anwende ist Regelmässigkeit. Unser Nervensystem liebt regelmässige Routinen. Dabei geht es nicht darum möglichst viele Routinen in deinen Alltag zu integrieren, sondern bestimmte Abläufe und Zeiten einzuhalten, die dein Nervensystem unterstützt.
Im Ayurveda gibt es dafür den Ausdruck Dinacharya, was so viel heisst wie Tagesroutine. Jede Tageszeit ist einer bestimmten Qualität zugewiesen, welche du für dich nutzen kannst um mehr Struktur und Ruhe in deinen Alltag zu integrieren.
Ayurveda Tagesablauf für dein Nervensystem
Entdecke, wie du deinen Tag nach ayurvedischen Prinzipien gestalten kannst, um dein Nervensystem optimal zu unterstützen.
6 Uhr bis 10 Uhr
Das ist die Zeit, um in den Tag zu starten und Struktur in deinen Alltag zu bekommen. Dein Nervensystem ist natürlicherweise ruhig und geerdet. Zu langer Schlaf oder wenig Bewegung kann allerdings zu Trägheit und Brain Fog führen. Es lohnt sich also, früh aufzustehen und mit Atemübungen oder Bewegung zu starten für mehr Klarheit und Fokus.
10 Uhr bis 14 Uhr
Aus ayurvedischer Perspektive ist dein Nervensystem in dieser Phase am aktivsten und schenkt dir Konzentration, Fokus und Klarheit – ideal also für anspruchsvolle Denkarbeit, Präsentationen oder fokussierte Meetings. Gleichzeitig ist deine Verdauung am höchsten, weshalb die Hauptmahlzeit in diese Zeit fallen sollte. Aber bleibe mit deiner Energie achtsam: Zu viel Produktivität oder hitzige Konfliktgespräche können für Dysregulation sorgen.
14 Uhr bis 18 Uhr
Dein Nervensystem ist anfälliger für Überstimulation und äußere Reize, was sich durch ein Nachmittagstief oder mentale Unruhe bemerkbar machen kann. Nutze diese Zeit also für kurze Pausen oder kreative Inputs und weniger Fokus auf Problemlösung oder analytisches Arbeiten.
18 Uhr bis 22 Uhr
Hier ist Regeneration angesagt. Um den natürlichen Tagesablauf zu folgen, nutze diese Zeit, um herunterzufahren und abzuschalten. Zu viel Aktivität oder zu viel Nahrung in dieser Zeit kann einen großen Einfluss auf deinen Schlaf haben und dein Nervensystem erneut stimulieren.
22 Uhr bis 2 Uhr
Schlafenszeit und für mich die wichtigste Zeit des Tages. Denn im Schlaf verarbeitet dein Nervensystem den ganzen Tag und verdaut deine Eindrücke. Bist du hier noch nicht im Bett, kann das zu einem erneuten Energieschub führen, der dich danach nicht mehr einschlafen lässt und zusätzlich Stress bedeutet.
2 Uhr bis 6 Uhr
In dieser Phase wird dein Schlaf leichter, du träumst sehr wahrscheinlich intensiver und wachst leichter auf. Bei einem dysregulierten Nervensystem führt das oft zur Schlaflosigkeit – im regulierten Zustand hilft dir diese Phase, natürlich aufzuwachen und in den Tag zu starten.